Unsere Geschichte


 

Im 19. Jahrhundert wurde die Gemeindekrankenpflege durch die beiden großen christlichen Kirchen neu organisiert. Diakonissen und Ordensschwestern übernahmen innerhalb der einzelnen Gemeinden diesen Auftrag. Im Lauf der Jahre standen jedoch immer weniger Nachwuchskräfte zur Verfügung, um die stetig zunehmenden Aufgaben zu bewältigen. 

Aus dieser Situation heraus musste ein neuer Weg gesucht und gefunden werden. Dies geschah in Rheinland-Pfalz durch die flächendeckende Einrichtung von Sozialstationen.
 

Am 01.07.1975 wurde die Sozialstation Rülzheim durch den damaligen Caritasdirektor Dr. Ludwig Staufer eröffnet.  Die Leitung übernahm Sr. Ruthilde, die mit Unterstützung von drei weiteren Ordensschwestern die Menschen in den Gemeinden versorgten. Die Sozialstation Rülzheim e.V., deren Sitz zunächst in der Braun´schen Stiftung in Rülzheim war, erfuhr im Oktober personelle Verstärkung durch Sr. Hildegard Stritzinger, die als erste weltliche und freie Krankenschwester eingestellt wurde. Veränderte gesellschaftliche und soziale Strukturen bewirkten, dass die ambulante Pflege und die medizinische Versorgung immer stärker in Anspruch genommen wurde.

Von ursprünglich vier Ordensschwestern bei der Gründung war die Sozialstation im Jahre 1980 auf 14 Pflegefachkräfte angewachsen. Die Räumlichkeiten wurden allmählich zu klein.

1990 erfolgte die Verlegung der Station deshalb in das alte Postgebäude in der Eisenbahnstraße in Rülzheim. 

Das In-Kraft-Treten der Pflegeversicherung 1995 hatte wesentliche Auswirkungen. Die Nachfrage nach Pflegeleistungen und medizinischer Versorgung stieg sprunghaft an. 
Dementsprechend vergrößerte sich auch das Mitarbeiterteam. 

1998 wurde die Sozialstation Rülzheim vom Land Rheinland-Pfalz als Ambulantes-Hilfe-Zentrum anerkannt, was zur Folge hatte, dass eine Beratungs- und Koordinierungsstelle eingerichtet wurde. Im Jahr 2008 wurde dieses Angebot zum Pflegestützpunkt Rülzheim weiterentwickelt.


Im Frühjahr 2001 zog die Sozialstation, nachdem die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichend waren, in das neu erworbene und umgebaute Obergeschoß des ehemaligen Bauhofs in der Kuhardter Straße 37 um.
 

Mit Eröffnung des Angebotes „Stundenweise Betreuung für Menschen mit Demenzerkrankungen“ antwortete die Einrichtung im Mai 2005 auf die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen. Die Betreuung fand zunächst an drei Wochentagen statt und wurde von Pflegekräften in Unterstützung ehrenamtlich geschulter Helferinnen und Helfer angeboten.

Am 1. Juli 2005 feierte die Sozialstation Rülzheim ihr 30jähriges Bestehen. Das Leistungsangebot umfasste mittlerweile neben der häuslichen Pflege und Krankenpflege auch eine Vielzahl an weiteren unterstützenden Angeboten.
Das Mitarbeiterteam war inzwischen auf über 60 Pflegekräfte herangewachsen, das von 40 Ehrenamtlichen unterstützt wurde.

01.11.2006
Die Mitgliederversammlung wählt den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rülzheim Reiner Hör zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Sozialstation Rülzheim e.V.
Er tritt damit die Nachfolge von Karl Schwindhammer an, der zum 31.08.2006 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beendet hat.

01.05.2009
Wechsel in der Pflegedienstleitung. Sr. Hildegard Stritzinger beendet nach 34jähriger Tätigkeit ihren Dienst bei der Sozialstation. Sie übergibt das Amt an Gabi Xander-Decker, die seit 1991 Mitarbeiterin der Sozialstation ist und im Qualitätsmanagement eingesetzt war.

01.09.2010
Sr. Maria Guerrero beendet ihre Tätigkeit als stellv. Pflegedienstleiterin. Petra Geiger übernimmt die Aufgaben der stellv. Pflegedienstleitung.

01.11.2014
Die Mitgliederversammlung wählt den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rülzheim Matthias Schardt zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Sozialstation Rülzheim. Er tritt damit die Nachfolge von Reiner Hör an, der seine Amtszeit beendete.

01.07.2015
Die Sozialstation feiert ihr 40jähriges Bestehen mit einem Festakt. 100 Mitarbeiter*innen sind täglich unterwegs, um 380 Menschen in den Verbandsgemeinden Rülzheim, Bellheim und Jockgrim zu versorgen und zu pflegen.
 
01.09.2015
Das Wachstum der Sozialstation Rülzheim erreicht eine Unternehmensgröße, die Umstrukturierungsmaßnahmen erfordern. Die Geschäftsführung übernimmt Gabi Xander-Decker, die Pflegedienstleitung übernimmt Petra Geiger, zur stellv. Pflegedienstleitung wird Gertrud Meyries ernannt.

2016 - 2017 
Nach dem Auszug der Gemeindewerke beschließt der Verwaltungsausschuss das Untergeschoß des Gebäudes in der Kuhardter Str. 37 zu kaufen.
Im darauf folgenden Jahr beginnt die Entkernung und Sanierung des Objektes. In den folgenden Wochen entstehen neue Büroräume für die Verwaltung und das neue Tagesbegegnungszentrum im Untergeschoss der Einrichtung.

Das neu entstehende Tagesbegegnungszentrum erhält eine Förderung durch die Deutsche Fernsehlotterie in Höhe von 155.328 €.
 
2018
Das Tagesbegegnungszentrums „St. Elisabeth“, das in seinem neuen Wohlfühlambiente nun 16 Tagesgästen Raum für Betreuungsangebote bietet, wird eröffnet.

2019
Die Zukunft der Krankenpflegevereine, begleitet von hohen Mitgliederverlusten, stellt die Verantwortungsträger vor große Herausforderungen. 
Um die Bedeutsamkeit dieser großen Solidaritätsgemeinschaft und die Zusammengehörigkeit von Sozialstation, Kirche und Krankenpflegevereinen zu intensivieren und zu repräsentieren entsteht das Besuchsangebot "Hallo, wie geht´s?".
Im Auftrag von den Krankenpflegevereinen und den Kirchengemeinden werden deren Mitglieder besucht und informiert.
Die Krankenpflegevereine bekommen ein "neues Gesicht".

2020 - 2021
Gertrud Meyries, stellv. Pflegedienstleiterin, geht nach 23 Jahren im Dienste der Sozialstation in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin wird Melanie Müller.
Aufgrund der Corona-Pandemie muss im März 2021 das Betreuungsangebot im Tagesbegegnungszentrum geschlossen werden.
Im November 2021 eröffnet das neue Tagespflege-Angebot im Tagesbegegnungszentrum St. Elisabeth. 20 Tagesgäste haben nun die Möglichkeit ihren Tag in Gesellschaft mit anderen Menschen, betreut von einem kompetenten Team zu verbringen.

 
2022
Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung und das Wachstum der Sozialstation nicht beeinflusst. Rund 700 Menschen werden zu Hause gepflegt, betreut und versorgt. Über 1.000 Pflegegeldempfänger werden durch regelmäßige Hausbesuche begleitet und beraten. 120 Mitarbeitende machen es möglich, dass die Menschen in ihrem Zuhause so lange wie möglich leben können.